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SoPro Best-Practice in der ETZ-Projektregion

Von BENE-Upcycling und der„Sozialen Computer-Kreislauf Wirtschaft" Waidhofen-Amstetten (NÖ) über Green-Care und RICOH-Druckerreinigung (Wien) bis hin zu kreativer Reststoffverwertung in der Holzverarbeitung (Burgeland), langjährigen Kooperationen zwischen AWV und Lebenshilfe Radkersburg (Steiermark) und Aktivitäten der Cartias Szombathely (Ungarn).

 

 

NÖ: NEUE VIELFALT AUS RESTSTOFFEN (umgesetzt seit 2011)

(BENE AG, Waidhofen an der Ybbs und GESA St. Pölten, KOMUNITAS OG.)

 

BENE-Produkte genügen höchsten Ansprüchen an Qualität und Form. Einen Teil der betrieblichen Reststoffe aus der Produktion zu verwerten lautete die Aufgabenstellung. Eine Herausforderung, denn das COMPACT-Material ist mit einfachem Werkzeug kaum zu bearbeiten. Mit einer für diesen Einsatz adaptierten, mobilen CNC- Fräsmaschine entstehen nun aber in Sozialbetrieben aus den Plattenresten neue kreative Design- und Gebrauchsgegenstände mit großem Potential. Für den eigenen Betrieb lässt BENE einzelne Ersatzteile wie etwa Halterungen genauso produzieren wie „Mitarbeiter- Bäumchen" oder Design-Figuren mit denen die Schauräume weltweit ausgestattet werden.

 

 

NÖ: „SCKW": SOZIALER COMPUTERKREISLAUF BELEBT WIRTSCHAFT & REGION (IT Management & Coaching GmbH - IMC, Waidhofen an der Ybbs + KOMUNITAS OG.) (1. Phase umgesetzt 2011 / 2. Phase ab Juni 2012)

 

Gerade bei in Wirtschaftsbetrieben verwendeten Computern liegt die (technische) Lebensdauer erheblich über der Zeitspanne der tatsächlichen betrieblichen Nutzung. Viele Geräte werden systembedingt ausgeschieden, obwohl sie noch einwandfrei funktionieren. In der Region Waidhofen/Ybbs - Amstetten soll nun die Nutzungsdauer von Computern durch ein regionales Kreislauf-Management erhöht werden (-> Sammlung und Bewertung gebrauchsfähiger Geräte in der Region -> Datenlöschung bzw. „Revitalisierung" bei Sozialprojekten –> Wiedereinsatz der Geräte in der Region). Wesentliches Augenmerk liegt einerseits auf der organisierten Weitergabe gebrauchsfähiger Geräte an soziale Einrichtungen sowie an kosten- und umweltbewusste Teile der Bevölkerung. Andererseits geht es auch um den Aufbau einer wirtschaftlichen (kostendeckenden) Struktur für Übernahme, Reparatur und Vermarktung der „2nd Life-Geräte". Aus den Erfahrungen eines erfolgreich umgesetzten Pilotprojektes (Ausstattung des Kinder- und Jugendzentrums Reichenauerhof) wird nun mit Stakeholdern und dem Land NÖ an einem nachhaltigen Modell für die ganze Region gearbeitet.

 

 

WIEN: DIENSTLEISTUNGEN & BEITRÄGE FÜR SOZIALE NETZWERKE (RICOH-AUSTRIA und VEREIN SOCIUS / KOMUNITAS OG. + „die UMWELTBERATUNG" Wien) (umgesetzt ab Oktober 2012)

 

Ricoh ist ein globales Technologieunternehmen, das sich auf Bürokommunikation, Produktionsdruck, Dokumentenmanagement und IT Services spezialisiert hat. Das Prinzip der sozialen Verantwortung des Unternehmens (CSR) ist fester Bestandteil seiner Werte.

 

Im Rahmen der „Sozialen Produktion" werden nachhaltige Kooperationen mit Beschäftigungsprojekten und Sozialbetrieben eingegangen. In einem Pilotprojekt wird momentan erhoben, inwieweit Dienstleistungen und Arbeitsprozesse (wie etwa Gerätereinigung und Transporte) im Bereich „Greenline" an soziale Einrichtungen vergeben werden können. In einem weiteren Projekt stellt Ricoh in der Startphase zwei funktionsfähige Greenline-Geräte dem sozialen Gebrauchtgeräte-Netzwerk „SCKW" zur Verfügung. Künftig könnten solche Geräte von Partnerbetrieben aus der Sozialwirtschaft erneut aufbereitet und als „3rd-Life-Geräte" sozialen Einrichtungen überlassen werden.

 

Diese prozessorientierte Zusammenarbeit soll in Zukunft weiter vertieft werden. Ziel ist es Betätigungsfelder zu finden, wo soziale Einrichtungen für Ricoh passende Dienstleistungen erbringen können. Dabei sollen auch die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Sozialbetriebe und ihrer MitarbeiterInnen berücksichtigt werden.

 

 

GREEN CARE & SOZIALE PRODUKTION:

LANDWIRTSCHAFTLICHE DIVERSIFIZIERUNG / SOZIALE ARBEIT / GEMEINSAME KRITERIEN (Projekt Green Care, Himmelschlüsselhof, Bioforschung Austria) (Umsetzung ab 8/2012)

 

Green Care ist eine (nord)europäische Erfolgsgeschichte mit vielen Anknüpfungsmöglichkei- ten für Bauern in Österreich. In Zusammenarbeit mit Sozialen Einrichtungen kommen neue Chancen selbst in Krisenregionen. Kooperationen zwischen Bauern und Sozialträgern gibt es in den Bereichen Pädagogik, Therapie, Pflege & Betreuung und Soziale Arbeit. Vieles was auf „Green Care-Höfen" erzeugt wird ist auch „sozial produziert". Ein Beispiel erzählt Margit Fischer, die Leiterin des „Himmelschlüsselhofes" in Texing. Die Entwicklung von Qualitäts- Kriterien welche Landwirtschaft und „Soziale Produktion" umfassen übernimmt Projekt- partner „Bioforschung Austria".

 

 

STEIERMARK: KOOPERATION ZWISCHEN ABFALLWIRTSCHAFTSVERBAND UND LEBENSHILFE RADKERSBURG (umgesetzt seit ca. 1990)

 

Das Modell der „Sozialen Produktion" basiert auf guter Kommunikation zwischen den Akteueren - und auf einer wertschätzenden Grundhaltung. Abfallwirtschaftsverband und Lebenshilfe Radkersburg kooperieren seit gut 20 Jahren nach diesem Modell. Von der Herstellung von Teilen der Büroeinrichtung über die Produktion von Abfallsammelgefäßen für Schulen bis zur Durchführung des Häckseldienstes im Bezirk sind viele Produkte und Dienstleistungen in enger Zusammenarbeit entstanden.

 

 

BURGENLAND: KREATIVE RESTSTOFFVERWERTUNG AUS DER HOLZVERARBEITUNG (BMV) (umgesetzt seit Sommer 2012)

 

Auch bei „edlen Hölzern" gibt es Restabfälle! In einer burgenländischen Tischlerei werden unter anderem auch hochqualitative Mehrschichtplatten verarbeitet. Die Abschnitte konnten bisher nur als Energieträger genutzt werden. Das Abfallberater-Team des BMV sondiert gemeinsam mit Sozialprojekten neue Verwendungsmöglichkeiten für das hochwertige Material. Auf dem Weg zur Serienreife befinden sich derzeit Verpackungsboxen für Qualitätswein und ein mardersicherer Nistkasten.

Es muss aber nicht immer „Edleholz" sein – auch aus normalen Paletten kann funktionelles Design entstehen. So wird gemeinsam mit einem großen Weinproduzenten zur Zeit an einer neuen Flaschen-Verpackung gearbeitet.

 

 

UNGARN: CARITAS SZOMBATHELY (in Umsetzung)

 

Das SOPRO Projekt trägt zur Verwirklichung des ungarischen Flaggschiff- Projekts „Entwicklung der Sozialwirtschaft - Schaffung von Rahmenbedingungen zur Förderung und Unterstützung von Sozialbetrieben" bei. Dieses Projekt ist sowohl in der Beschäftigungs- strategie als auch im Aktionsplan der Region Westtransdanubien enthalten.

 

Die Caritas Szombathely engagiert sich unter anderem in der Betreuung und Beschäftigung von behinderten Menschen in Tageszentren. Ein vor kurzem gestartetes Erfolgsprojekt ist die großflächige Lavendelproduktion. Vom natürlichen Anbau auf den Feldern bis zu Ernte, Verarbeitung und Verkauf – z.B. als Polster oder Duftsackerl – werden alle Arbeitsschritte über ein Projekt der Caritas organisiert.

 

 

NÖ: MALEN MIT DEN FARBEN DER ERDE – „Die Schatzkiste mit nachhaltiger Wirkung" (NÖ Landesregierung, Abt. Landentwicklung & Emmaus St. Pölten) (umgesetzt seit 2007)

 

Das Projekt „Malen mit den Farben der Erde" wurde im Rahmen der Niederösterreichischen Bodenschutzkampagne „Unser Boden – wir stehen drauf!" vom Auftraggeber gemeinsam mit dem Team der KOMUNITAS OG. entwickelt. Alle Arbeitsschritte werden über das Sozialprojekt Emmaus St. Pölten abgewickelt. Von der Gewinnung der Erdfarben über die Herstellung des „Erdfarben-Malkastens" bis zum Versand der Materialien ins In- und Ausland.

 

CSR-Leitprodukt an der Schnittstelle zwischen Kunst, Geschichte und Naturwissenschaften

Der Erdfarben-Malkasten wurde mit größter Rücksichtnahme auf Nachhaltigkeit geplant. Die Erdpigmente werden ohne jegliche Zusätze aus heimischen Böden gewonnen. Die Schatulle wird aus österreichischem Pappelholz hergestellt und die Farben werden in wieder verwendbare Gläser gefüllt. Für Bildungseinrichtungen aus Österreich und den Nachbar- ländern werden regelmäßig Kreativ-Wettbewerbe veranstaltet. Der Malkasten wird nach Gebrauch wieder an Emmaus zurück gegeben, dort gegebenenfalls repariert und steht danach wieder neuen Interessenten zur Verfügung. Über 70.000 Menschen haben sich bisher mit dem Boden, mit seinen Eigenschaften und Möglichkeiten beschäftigt. Das Malen mit Erdfarben stellt in diesem Zusammenhang eine mit allen Sinnen begreifbare Verbindung von Naturwissenschaften, Kunst und Geschichte dar. Über 1000 Malkästen wurden bisher erzeugt.

 

 

ÖSTERREICH: „HOTBOX/WORMBOX" - HOCHBEETE FÜR GEMEINSCHAFTSGÄRTEN (VERMIGRAND Naturprodukte GmbH, Absdorf) (in Planung für 2012/2013)

 

Produkte aus der vielfach ausgezeichneten VERMIGRAND-Wurmkompostierung wie „Regenwurmhumus" und „Bio- Erde" finden weltweit Lizenzpartner und KundInnen. Eine neue Produktidee – betreute Hochbeete für Gemeinschaftsgärten – wird derzeit entwickelt. Von der Gestaltung über Produktion und Montage sollen Sozialprojekten aus dem Bereich Holzverarbeitung und Grünraumbetreuung in das Projekt eingebunden werden.

SoPro Best-Practice in der ETZ-Projektregion: 20.Nov.2012 Teilen Share on Google+