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Sozial Produziert bei 2. Green Care Tagung in Wien - 19.6.2013

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Mehr als 200 interessierte TeilnehmerInnen aus der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitspolitik, dem Arbeitsmarkt, dem Bereich der Landwirtschaft, Funktionäre und Führungskräfte aus der Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen, Dachverbände und Vertreter der Wissenschaft sind gestern in der HBLFA Schönbrunn zur zweiten Green Care Tagung zusammengekommen, um sich über die künftige strategische Ausrichtung des Pilotprojekts Green Care, sowie über bereits etablierte Green Care Pionierbetriebe zu informieren.

 

"Mit Green Care wird seit März 2011 die Lebensmittel und Umweltkompetenz der landwirtschaftlichen Betriebe um eine soziale Komponente erweitert. Das große Interesse von Landwirtinnen und Landwirten, aber auch aus anderen Sektoren bestätigt die Zukunftsträchtigkeit dieses Projekts. Green Care kann dazu beitragen die Lebensqualität zu verbessern. Grüne Oasen für ältere Personen, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung oder Menschen mit psychosomatische Erkrankungen um nur einige Zielgruppen zu nennen, entstehen genauso wie neue Arbeitsplätze – eine Win-Win-Situation, die es zu verstärken gilt", unterstrich Abg.z.NR Ing. Franz Windisch, Präsident der Landwirtschaftskammer Wien.

„Heutzutage sind landwirtschaftliche Betriebe aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation oftmals gezwungen, sich nach zusätzlichen Einkommenschancen umzusehen. Diversifizierung ist vor allem für kleine Betriebe eine Möglichkeit. Green Care ersetzt traditionelle Gesundheits- und Sozialleistungen nicht, sondern schafft ergänzende, spezifische Angebote mit denen zusätzlicher Bezug zur Natur geschaffen wird“, ergänzt Robert Fitzthum, Direktor der Landwirtschaftskammer Wien.

 

Green Care Projektleiterin Nicole Prop startete die Vortragsreihe mit einem aktuellen Bericht zu Green Care in Österreich. DI Markus Hopfner vom Lebensministerium setzte mit einer generellen Ausführung über die ländliche Entwicklung in der nächsten Förderperiode fort, und erläuterte welche Rolle Green Care diesbezüglich einnehmen könnte. Dr. Christian Operschall sprach als Vertreter des BMASK über die Wichtigkeit und das Ziel, Menschen länger gesund im Erwerbsleben zu halten und krankheitsbedingte Pensionierungen zu vermeiden. „Green Care Initiativen stellen aus arbeitsmarktpolitischer Sicht durchaus eine innovative Möglichkeit zur Wiedereingliederung bestimmter Zielgruppen in den Arbeitsmarkt dar“, betonte Dr. Operschall, Gruppenleiter für internationale Arbeitsmarktpolitik. DI Johannes Fankhauser, Leiter der Fachabteilung „Ländliche Entwicklung, Bildung und Beratung“ in der Landwirtschaftskammer Österreich beendete den ersten Teil der Tagung mit einem spannenden Vortrag über zukunftsfähige Politik im ländlichen Raum. Auch hier ist Green Care ein Thema.

 

Green Care Pioniere berichten aus der Praxis

Mag. Martina Kotzina, Gründerin von Esperanza - Österreichs erstem Zentrum für tiergestützte Pädagogik in der freien Jugendwohlfahrt, berichtete über die Arbeit in der sozialpädagogischen und –therapeutischen Wohngemeinschaft am gleichnamigen Bauernhof. Der spannende Vortrag von Petra und Johann Steiner umfasste deren vielseitiges stationäres Pflegeangebot für ältere Menschen am Bauernhof und zeigten wie das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Pflege am Adelwöhrerhof funktioniert

 

Die über das Projekt Green Care entstandene Kooperation zwischen dem ÖKO Landgut Sonnenfeld, einem sozialen Biobauernhof in Gänserndorf, und sozial produziert, einem Projekt der Plattform sozial produziert wurde von Ursi Köstl und Franz Rybazcek präsentiert. Es wurden Kooperationsmöglichkeiten für Landwirte und an Nachhaltigkeit interessierte Personen aufgezeigt.

 

In der Pause, sowie nach der Tagung konnten sich die TeilnehmerInnen am Buffet – ausgerichtet von den Schülerinnen der LFS Gaming – stärken und hatten außerdem die Möglichkeit, sich begleitend zu den Vorträgen und Diskussionen mit 20 weiteren Green Care PionierInnen und KooperationspartnerInnen am Green Care Informationsmarktplatz auszutauschen und zu vernetzen.

 

 

Zum Abschied der gut besuchten Tagung gab es dank der großzügigen Spende der LGV Frischgemüse noch eine Packung Minigurken für alle Gemüseliebhaber. Johann Spindler, ein Wiener Obstbauer aus dem 21. Gemeindebezirk, stellte außerdem 300 Äpfel zur Verfügung. Die LK Wien und das Green Care Team bedankt sich außerdem an dieser Stelle noch einmal bei der Niederösterreichische Versicherung, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, der Österreichischen Hagelversicherung, , dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und dem Biosphärenpark Wienerwald für deren Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt vor allem dem LFZ Schönbrunn, welche erneut deren schönen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben.

 

Green Care – das Projekt

Mit Green Care wird seit März 2011 die Lebensmittel- und Umweltkompetenz der österreichischen LandwirtInnen um eine soziale Komponente erweitert: Green Care ist ein Pilotprojekt der Landwirtschaftskammer Wien mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union, und steht für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, die künftig in Kooperation mit Sozialträgern und Institutionen auf aktiven landwirtschaftlichen Betrieben angeboten werden. In dem Diversifizierungsprojekt geht es darum, österreichweit neben bereits bestehenden Sparten wie Tourismus (z.B. Urlaub am Bauernhof) und Direktvermarktung (z.B. Gutes vom Bauernhof) eine soziale Sparte – Green Care – aufzubauen. Diese erweiterte Produktpalette der LandwirtInnen umfasst die Bereiche Pädagogik, Pflege & Betreuung, Therapie und soziale Arbeit. Das Projekt „Green Care - Wo Menschen aufblühen“ bildet eine ideale Brücke zwischen der Landwirtschaft und der Bevölkerung, zwischen Mensch, Tier und Natur.

 

Landwirtschaftskammer Wien

Die Landwirtschaftskammer Wien vertritt als gesetzliche Interessensvertretung seit 1957 die Anliegen der Wiener Landwirt/-innen, Gärtner/-innen und Winzer/-innen. Die LK Wien begleitet ihre rund 700 Mitgliedsbetriebe bei den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen. Das neue vielseitige Beratungsangebot der LK Wien bietet den Mitgliedsbetrieben von der kostenfreien Grundberatung bis zur individuellen Betriebsberatung ein breites Spektrum. Weiters ist die LK Wien für die landwirtschaftlichen Betriebe neben den gesetzlich geregelten Aufgaben bei der Aus- und Weiterbildung, im Bereich der Vermarktung und im Förderungswesen ein kompetenter Ansprechpartner.

 

Landwirtschaftskammer Wien │Pressestelle

Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum

T: + 43 1 587 95 28-26 / F: + 43 1 587 95 28-21

 

Rückfragen zum Thema

Nicole Prop BA Econ

T: + 43 1 5879528-28

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20130619_Greencare Tagung: 28.Jun.2013 Teilen Share on Google+